Poesie di una Stella – Gedichte eines Sterns

 

Erinnerungen an P. – ich werde nie mehr 17 sein …

I.
Verliebt

Wie schön, am Morgen aufzuwachen
Und zu wissen:
Er liebt mich, er liebt mich, er liebt mich.
Und dann ganz leise zu lachen
Und den ersten Lichtstrahl zu küssen ...

 

***

 

II.
Der Engel und der Stern

Er war ein Engel.
Ich war fast noch ein Kind.
Himmel und Erde
Gehören nicht zusammen.

Er war meine erste Liebe.
Ich lehrte sein Herz sprechen.
Ich war sein Stern.
Er lehrte mich weinen.

Und keiner lehrte uns,
Die Schwerkraft zu besiegen.
Und doch glaubte ich damals fest,
Wir könnten fliegen.

 

***

 

III.
Rom im Frühling

Welche Versprechen birgt die Nacht?
Verliebt, verlobt, verloren.
Ich habe zu lange an Sterne gedacht
Mit diesem seltsamen Lied in den Ohren.

Wie Watte dämpft ein linder Traum
Den Klang der Stöckelschuhe.
Der laue Wind spielt mit dem Saum
Von meinem Kleid. Ich finde keine Ruhe.

 

***

 

III
Ferragosto

In dieser Nacht wie Honig,
In dieser Nacht wie Tau
Liegt so viel, so viel Zauber.
Bleib wach mit mir, komm’, schau!

In dieser Nacht wie Asche,
In dieser Nacht wie Schnee
Liegt so viel, so viel Sterben.
Doch jetzt, jetzt tut es nicht mehr weh.

 

***

 

IV.
Abschied

Ein Traum von Grün.
Mein Zug stürzt in die Ferne.
Wo fahr ich hin?
Egal, ich fahr’ nicht gerne.

Ein Schmerz, ein Baum.
Auch Sterne müssen sterben:
Im Flug, im Traum
Und manchmal auch auf Erden.